«Kommt der Pilzname daher, weil der der König der Pilze im Pilzreich ist? Wegen dem Namen da auf dem Bildschirm, meine ich! » Das fragte mich eben das Nachbarskind. «Nein, seinen Namen verleiht ihm sein ungewöhnliches Aussehen.»
Der Löwenmähnenpilz zählt zu den Speisepilzen, sein Hut dröselt sich in zig weißliche Fasern auf. Doch nicht nur seine außergewöhnliche Optik springt ins Auge, auch über eine einzigartige Wirkung verfügt der Pilz.
Der Löwenmähnenpilz (Hericium erinaceus) ist auch als Igel-Stachelbart oder Affenkopfpilz bekannt. Er wächst in gemäßigten Breiten und Europa. Meist auf Baumstümpfen, an abgestorbenen oder geschwächten Stämmen von Laubbäumen wie Buchen kommt er vor.
Sein einmaliges Aussehen wird ihm zuteil, da die auf kurzen dicken Stängeln stehenden winzigen Hüte der Fruchtkörper in zahlreiche strähnige und teilweise gespaltene Ausläufer gegliedert sind.
Vor allem in Kulturen Asiens wird der essbare Pilz gepflegt und zum Verzehr gezüchtet. Als Heilmittel in der traditionellen chinesischen Medizin erfährt er schon seit Jahrtausenden hohes Ansehen. Der Löwenmähnenpilz soll unter anderem gegen Demenz, Krebs, Magenbeschwerden und auch bei Nervenleiden helfen.
Es untersuchten nun Wissenschaftler der Universität von Queensland genauer, welche Effekte dieser Pilz tatsächlich auf das neuronale System ausübt. Dabei konnten sie herausfinden, dass Hericium erinaceus einen Wirkstoff enthält, der das Wachstum von Nervenzellen verbessert und das Erinnerungsvermögen stärkt. „Mit Hilfe von hochauflösender Mikroskopie durften wir feststellen, dass die Wirkstoffe des Pilzes die Größe der Wachstumszapfen erhöhen. Diese sind bedeutend für Gehirnzellen, nämlich, um ihre Umgebung wahrzunehmen und mit anderen Neuronen neue Verbindungen einzugehen“, erklärte Frederic Meunier vom Queensland Brain Institute.
Diese Entdeckung könnte zukünftig für die Behandlung und den Schutz vor neurodegenerativen Krankheiten, wie Alzheimer von immenser Bedeutung sein. „Unsere Idee war es, bioaktive Verbindungen in einer natürlichen Quelle zu finden. Verbindungen, die das Gehirn erreichen und das Wachstum von Neuronen regulieren können“, führte Ramon Martinez-Marmol, Co-Autor der Studie aus. „Dies könnte schliesslich zu einer verbesserten Gedächtnisbildung führen.“
Der Löwenmähnenpilz ist ein prima Beispiel für die wohltuenden Eigenschaften vieler Pilze. Daher auf Pilzsuche gehen!